Heute werden wir dieses kleine Bänkchen mit Hilfe der Terra Clay Paints von Dixiebelle, WoodUbend Ornamenten und einem Transfer von Belles & Whistles verwandeln. Dieses Schätzchen stammt aus dem Fundus eines Theaters und wurde in seiner Laufbahn als Requisite keine Ahnung wie oft ge- bzw. überpinselt.
Die vollständige Beschreibung dazu findest Du unter dem Video und eine Aufstellung der verwendeten Produkte am Ende dieses Beitrags.
Also worauf warten, Ärmel hochkrempeln und erst einmal gründlich reinigen mit White Lightning. Dann habe ich versucht der vielen Farbschichten Herr zu werden. Abbeizer, Schleifen, Abbeizer, Schleifen …. und nochmals reinigen. Alles war nicht runter zu bekommen, dann wird ganz einfach mit dem gearbeitet was wir haben.
Da ich für dieses Projekt eine helle Farbe im Sinn habe und ich beim Reinigen feststellte, dass das Holz seine Tannine abgibt, habe ich zunächst mit B.O.S.S. in Transparent Von Dixiebelle grundiert. Boss ist ein Sperrgrund, der sowohl Tannine, als auch unangenehme Gerüche einschließt. Ebenfalls auf wasserbasis, lässt er sich wunderbar leicht verarbeiten.
Natürlich gibt es bei mir so gut wie kein Projekt ohne meine geliebten WoodUbends. Heute verwende ich das Ornamentset WUB1520.
Wer WoodUbend noch nicht kennt, die Basis ist tatsächlich Holzstaub. Im kalten Zustand verhalten Sie sich auch wie Holz. Man kann sie sägen, schleifen, bohren. Wenn sie erwärmt werden – mit einem Föhn, Heißluftföhn, Embossinggun oder Ähnlichem, werden sie flexibel, so dass man sie an jeder Oberfläche und Form anschmiegen kann.
Sie können mit jeder Art von Farbe gestrichen werden und sogar mit einer Holzbeize behandelt werden, da Sie porös wie Holz sind. Auch ist es egal, ob Du sie vor dem anbringen oder danach erst streichst. Das kommt immer auf Dein Projekt an.
Nachdem ich das WoodUbend mit einem Heißluftföhn erwärmt habe, streiche ich die Rückseite gleichmäßig und deckend mit einem Holzleim ein. Holzleim, egal welche Oberfläche ihr es anbringt, Metall, Holz, Glas, Plastik. Ich verwende am Liebsten von Titebond den Quick and Thick, weil dieser eine gute Anfangshaftung hat und das Ornament auch an einer vertikalen Fläche nicht sofort abrutscht.
Wenn ich die Rückseite gut mit Leim eingestrichen habe, dann drücke ich es an das Projekt an, erwärme es nochmals mit dem Heißluftföhn damit es erneut flexibel wird – falls es zwischenzeitlich wieder etwas steif geworden sein sollte. Jetzt kann ich insbesondere die Ränder richtig schön an die Oberfläche andrücken. Die Details des Ornaments nehmen dabei keinen Schaden und am Ende sieht es aus, als wenn es schon immer dort gewesen wäre.
Das ist der große Vorteil von WoodUbend, die es übrigens in einer riesigen Anzahl an großen und kleinen Ornamenten, Schnörkel und Leisten gibt.
Den gegebenenfalls überschüssigen Leim, der seitlich austritt kann ganz einfach mit einem feuchten Tuch, einem Baby Feuchttuch oder einem feuchten Pinsel entfernt werden.
Heute arbeite ich mit dem Terra clay paints von Dixiebelle. Terra Clay Paints sind wasserbasiert und enthalten keine Kreide- sondern Ton-Partikel. Das Besondere bei diesen Farben ist, dass sie jederzeit mit Wasser reaktivierbar sind – solange sie nicht versiegelt wurden – und sie nivellieren Pinselstriche nicht aus. Eigenschaften, die insbesondere bei Kreativtechniken wünschenswert sind.
Ich habe mir natürlich wieder einen Farbton in den Kopf gesetzt, den es bei den Terra’s nicht gibt. Nämlich eine Farbe, die dem Apricot aus der Chalk Mineral Paint Linie nahe kommt.
Da aber auch selbstverständlich diese Farben untereinander gemischt werden können, ist das kein Problem. Ich nehme hier Von Terra clay paint die Farben Bougainvillea, Daffodil und Prairie Dawn. Die drei mische ich mir zusammen bis ich mit dem Farbton zufrieden bin. In etwa waren es jeweils 2 Teile Daffodil und Prairie Dawn und 1 Teil Bougainvillea.
Zum Streichen wähle ich diesmal von Dixie Belle die La Petit ein Naturborstenpinsel der halb/halb Naturborsten und synthetische Borsten hat.
Ich arbeite gerne mit einem angefeuchteten Pinsel und streiche dann zunächst das ganze Bänkchen oben, unten und rundherum in der gemischten Farbe. Für die schwieriger zugängigen Stellen nehme ich einen Künstlerpinsel von Da Vinci. Auf der Stellfläche und um die seitlichen WoodUbends setze ich noch ein kleines Highlight mit Prairie Dawn.
Nachdem ich die Farbe über Nacht trocknen lassen habe, geht es an die zweite Schicht – auch wenn die erste eigentlich schon deckend war. Diesmal nehme für die Highlights mit dem Prairie Dawn die Best Dang Brush von Dixiebelle. Mit dieser bekomme ich mehr einen wolkigen und somit unregelmäßig, ausgebleichten Effekt hin.
Wenn das ganze getrocknet ist fängt der Spaß erst richtig an. Jetzt kommt nämlich das Galaxy, ein tiefdunkles Grün ins Spiel. In meiner Sprühflasche habe ich Essig mit Wasser gemischt. Das läßt die Farbe weniger laufen sondern eher gerinnen.
Zunächst sprühe ich die entsprechenden Stellen mit dem Essiggemisch ein. Zum Auftragen des Galaxy verwende ich den Mudspatula von Dixiebelle. Ich nehme mit der vorderen Kante wenig Farbe auf und ziehe den Spachtel mit der Farbe in einem flachen Winkel aus den Ecken und an den Kanten nach unten. Überall dort, wo auch eine natürliche Alterung stattfinden würde. Auch um das Ornament herum. Dabei berühre ich die Oberfläche tatsächlich so gut wie gar nicht. Um die Farbe noch mehr zum Laufen zu bringen helfe ich mit meinem Essiggemisch und meinen Fingern 🙈 nach.
Der Mudspatula ist aus Kunststoff und daher sanfter zu der gestrichenen Oberfläche als ein Metallspachtel. Im nächsten Schritt kommt er wieder zum Einsatz, nämlich mit dem Prairie Dawn, allerdings ohne Essigwasser. Das trage ich nun unregelmäßig partiell über das Bänkchen auf um einen abgeblätterten Look zu kreieren. Hierbei verteile ich die Farbe an verschiedenen Stellen, bis sie fast trocken ausläuft. So entstehen unterschiedlich abgedeckte Stellen.
Danach heißt es erst einmal wieder trocknen lassen. Da Terra Clay Paints sich mit Wasser reaktivieren lassen, solange sie nicht versiegelt sind empfehle ich immer, einfach eine Schicht Top Coat darüber, wenn ihr ein Stadium erreicht habt an dem ihr mit dem Status Quo zufrieden seid und nichts mehr verändern möchtet. Darüber streichen könnt ihr selbstverständlich immer noch, aber es wird nichts mehr von der Schicht darunter verändert.
In diesem Fall bin ich nicht nur zufrieden mit dem aktuellen Zustand, sondern habe geplant mit einem Transfer von Belles & Whistles zu arbeiten. Jede Transfermarke hat ihre eigenen Empfehlungen, bedenkt das bitte, wenn ihr mit einer anderen Marke arbeiten solltet. Die Belles & Whistles Transfers können problemlos nach dem Trocknen direkt auf die Kreidemineralfarben oder die Silk Farben aufgebracht werden. Die Terra Clay Farben sind jedoch noch offenporiger, daher ist eine vorherige Versiegelung mit einem Überlack empfohlen. Ich habe hier mit dem Terra Seal versiegelt und erneut trocknen lassen.
Gewählt habe ich das Transfer „Cotton and Eucalyptus“ mit wunderschönen Eukalyptusblättern und Baumwollblüten. Transfers sind hauchdünne Selbstklebefolien, welche als ganzes, in Teilen oder auch übereinander gelagert angebracht werden können. Sie verschmelzen mit dem Untergrund und sehen am Ende aus, als wäre das Motiv von handgemalt.
Diese dicke milchige Folie, die ihr hier seht ist tatsächlich nur die Trägerfolie. Mit Hilfe des Rubbel- oder Übertragungssticks löse ich sie rubbelnd von der Trägerfolie und Übertrage sie auf mein Projekt.
Überlegt Euch wo ihr das Motiv platzieren möchtet und wenn ihr es aufgelegt habt, am besten nicht mehr bewegen. Die Transfers haften sich meist sofort an den Untergrund und wenn ihr das Trägerpapier erneut hochnehmt, kann es passieren, dass Teile des Transfers am Untergrund haften bleiben und somit eine Lücke in das Motiv reißen.
Wenn ihr genau hinschaut seht ihr, dass ich mit einer Hand rubbele und mit anderen das Trägerpapier leicht anhebe. So sehe ich gut, ob das Transfer schon auf das Projekt übertragen ist. Sollte eine Stelle noch an der Trägerfolie haften, lege ich diese wieder zurück und rubble nochmals darüber bis auch das letzte Fitzelchen übertragen ist.
Ich arbeite mich hier von einem Ende zum anderen Ende durch. Von der Mitte nach außen geht auch sehr gut. Wenn von den Außenseiten in die Mitte gearbeitet wird läuft man Gefahr, dass sich eine Falte bildet.
Bei diesem Projekt habe ich nur einen kleinen Teil und noch längst nicht alles von dem Transfair aufgebraucht.
Hat sich das Transfer komplett von der Trägerfolie gelöst und ist auf dem Projekt, nehme ich die Trägerfolie und reibe nochmals nach. Ihr könnt das auch. Mit den Händen machen, vermeide ich aber, weil meine meist eingecremt sind und Creme verträgt sich nicht unbedingt mit Streichprojekten.
Zum Schluss verwende ich das Finishing Pad von Dixiebelle um insbesondere die Ränder, die einen kleinen klaren Rand haben, in die Oberfläche rein zu massieren und zu verschmelzen.
Am Ende habe ich das Bänkchen mit Terra Tuff, einem robusten und wasserabweisenden Überlack auf wasserbasis versiegelt. So ist sie jetzt als Blumenbänkchen oder Sitzgelegenheit bestens gewappnet.
Ich hoffe es hat Dir gefallen und hat Dich vielleicht auch ein bisschen inspiriert. Solltest Du Fragen haben, dann melde Dich gerne bei mir.
Für heute sage ich erst einmal Dankeschön für Lesen und Tschüssi bis zum nächsten Blogbeitrag 🫶
Euer Master of Disaster
Angela
Verwendete Produkte (als Referenz):
- White Lightning (Reinigung)
- B.O.S.S. Transparent (Sperrgrund)
- WoodUbend WUB1520
- Terra Clay Artisan Paint Galaxy
- Terra Clay Artisan Paint Daffodil
- Terra Clay Artisan Paint Prairie Dawn
- Terra Clay Artisan Paint Bougainvillea
- Terra Seal
- Terra Tuff
- Belles & Whistles Transfer Cotton & Eucalyptus
- Dixiebelle Finishing Pad
- Dixiebelle Pinsel La Petit